Trinkgeldmoment

Volltanken.
Zahlen.
Jetzt aber los.
Noch rasch etwas einkaufen. Die Scheiben sind so dermaßen verklebt von den Linden. Ich greife zum Scheibenputzer und beginne zu wischen. Ein einziges Geschmiere. Also ran an den Schwamm. Meine Güte, klebt das. Da muss man richtig schrubbeln. Wie konnte ich überhaupt noch etwas sehen auf den Fahrt?
Verklebte Scheiben fühlen sich beim Reinigen doppelt so groß an. Langsam löst es sich. Ulkig. Mir ist noch nie aufgefallen, dass meine Frontscheibe oben grün abgetönt ist. Käse darf ich nicht vergessen! Und Kaffeefilter hab ich auch nur noch zwei. Irgendwas anderes war noch. Ich komm nicht drauf! Meine Unfähigkeit, Einkaufszettel zu schreiben, rächt sich regelmäßig.
So! Sauber ist’s! Sehr schön!
„Danke sehr! Wusste gar nicht, dass es hier mit Service ist.“, sagt eine freundliche Endfünfzigerin und drückt mir zwei Euro in die Hand. Ich höre Türschlösser klacken. Sie steigt ein. Als die Fahrertür zufällt, verstehe ich endlich, dass mein Auto eine Zapfsäule weiter steht.

Eine Antwort auf „Trinkgeldmoment“

  1. Und schon wieder – Tränen vor Lachen, Bauch halten, nur noch ein quietschendes Kichern, nach Luft japsen. Versuche mich zu beruhigen.
    Ich will den Text vorlesen und kann nicht.
    Versuche es natürlich trotzdem.
    Vier Zeilen lesen,
    lachen, Tränen wegwischen, räuspern und Luft holen.
    Ein Wort sagen, das zweite herauspressen und wieder
    lachen, Tränen wegwischen, räuspern und Luft holen.
    Nur noch ein Wort, herausgekichert – ich gebe auf und versuche zu fragen, ob ein Selbstlesen möglich wäre. Auch das ist schwierig, aber der Befragte ist Routinier und erahnt, was ich will und verspricht es für morgen.
    Was bleibt ist das Bild. ein zuckender Mundwinkel und erschöpfte Bauchmuskeln. Danke!

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