Kosmetik Training macht Freude.Das damit verbundene Reisen hingegen birgt ungeahnte Tücken.
Abends angekommen in Hannover.
Ab ins Hotel. Schnell den Koffer ins Zimmer und dann etwas Essen gehen. Der Flur zum Zimmer ist nicht beleuchtet. Trotzdem finde ich sofort das Türschloss und bin -schwupps- im Nachtgemach.
Fenster kippen und ab ins Restaurant. Ich öffne die Zimmertür und trete in den dämmrigen Flur. Zeitgleich verlässt eine Frau rechts von mir ihr Zimmer. Ich sehe flüchtig zu ihr, sage „Guten Abend“ und gehe links Richtung Lift. Keine Antwort von ihr. Ich erwarte Schritte hinter mir. Aber es sind keine Schritte hinter mir zu hören. Vollkommene Stille. Irritiert drehe ich mich um. Da steht sie, ein wenig entfernt, blickt geradewegs in meine Richtung. Ich sehe nur die Silhouette deutlich. Die ist unheimlich. Warum hab ich mich umgedreht?
Jetzt sollte ich auch was sagen, oder? Ich tu es nicht und drehe mich wieder Richtung Lift. Sehe im Augenwinkel, sie bewegt sich auch. Glaube zu sehen: sie hat MEINE Tasche. Greife instinktiv an meinen Arm. Da ist die Tasche. Drehe mich wieder um. Sie dreht sich mit. Meine vernunftbegabte Großhirnrinde will etwas sagen, doch das limbische System peitscht mit einem Angstschauer dazwischen. WEG!!! NICHTS WIE WEG! Hinter mir macht der Lift „Bling“, ich höre wie sich die Türen öffnen, fahre herum, um schnell hinein zu springen. Dabei laufe ich gegen den aussteigenden Gast und schrei mich doof vor Schreck. Die Lifttüren schließen sich. Der Mann lacht, drückt auf den Lichtschalter neben der Lifttür und sagt: „Mit Licht ist besser.“ Mein limbisches System zieht sich peinlich berührt zurück, die Großhirnrinde zwingt mich zum Blick in den nun erhellten Flur. An dessen Ende ist eine Spiegelwand. In ihr sehe ich den Mann und mich.
Ich sage: „Ja, mit Licht ist besser.“